Creatin Pulver

Creatin: Einnahme und Wirkung

Eines der am häufigsten genutzten Supplements, wenn es darum geht, Körperfett zu reduzieren und Muskeln aufzubauen, ist Creatin (auch: Kreatin). Doch was steckt hinter diesem Super-Supplement?

Was ist Creatin?

Da es in diesem Artikel hauptsächlich um die Wirkung und Einnahme von Creatin gehen soll, zur Existenzberechtigung des 1995 zugelassenen Nahrungsergänzungsmittel nur ganz kurz: Es handelt sich um eine Stickstoffverbindung, die aus Arginin, Methionin und den Aminosäuren Glycin vom Körper selbst in Niere und Leber produziert wird. Allerdings produziert der Körper nicht genug Creatin, sodass über Lebensmittel wie Milch, Fleisch und Fisch oder aber über Nahrungsergänzungsmittel der Creatin-Haushalt aufgefüllt werden muss. Doch warum eigentlich „muss“?

Eigenschaften von Creatin

Kraftsportler kennen das Problem, dass irgendwann der Punkt erreicht ist, an dem die Trainingserfolge zu stagnieren scheinen. Ging der Muskelaufbau zu Beginn noch sehr schnell, erste figurliche Verbesserungen waren rasch zu sehen, so muss ab einem gewissen Punkt immer härter für immer kleinere Erfolge trainiert werden. Nicht selten reicht dafür die Kraft nicht aus. Creatin greift genau an dieser Stelle unterstützend unter die Arme.

Energielieferant Creatin

Viele werden sich noch an den manchmal unliebsamen Biologieunterricht zurückerinnern und in Verbindung damit an den komplizierten Vorgang der Gewinnung von Adenosintriphosphat (ATP) im Körper. Diesen biologischen Vorgang sparen wir in allen Einzelheiten aus und halten dazu lediglich fest: Creatin erwirkt die Bereitstellung von Phosphat und Phosphat wiederum dient der Resynthese von ATP. Kurzum: Creatin bewirkt eine schnelle Bereitstellung von Energie in Form von ATP und gewährleistet damit mehr Kraft und Durchhaltevermögen während der Trainingseinheiten. Genau genommen steigt die Leistung dabei um ganze 10-15 Prozent.

Das Plus an Kraft und Ausdauer

Zahlreiche Studien belegten bereits in den vergangenen Jahren die positiven Eigenschaften von Creatin, darunter auch die Steigerung von Kraft und Kraftausdauer. So zeigte sich beim Bankdrücken von Probanden im Bereich Kraftsport eine Leistungssteigerung um 5-8 Prozent, wie diese Studie aus dem Jahr 2002 beweist.

Zügige Regeneration

Nach dem Sport steht meistens Muskelkater auf dem Programm. Dieser ist bedingt durch kleinste Muskelrisse, also Verletzungen der trainierten Muskeln, die sich für die Betroffenen dumpf anfühlen. Creatin trägt dazu bei, dass diese Muskelrisse schneller heilen und Sportler wie Sportlerinnen zügiger wieder auf der Matte stehen. Eine Studie dazu wurde schon 1998 an Langstreckenläufern durchgeführt, die durch die Einnahme von Creatin nach dem Training durchschnittlich 83 Prozent weniger Muskelzerstörungen aufwiesen als eine Vergleichsgruppe, die statt des Creatins Placebos einnahm.

Wirkung von Creatin

Die Wirkung von Creatin ist abhängig von vielen Faktoren. Auch wenn Creatin regelmässig zugeführt wird, ist das nicht gleichbedeutend damit, dass die Muskeln nur so schnell wie Pilze aus dem Boden spriessen. Vielmehr ist die Zeitspanne, die es zur gewünschten Figur braucht, von vielen verschiedenen Faktoren abhängig, so zum Beispiel von Alter, Geschlecht und Trainingsstand.

Es gibt jedoch Möglichkeiten, dem Muskelwachstum etwas auf die Sprünge zu helfen. Creatin hat dabei eine unterstützende Funktion. Unabdingbar sind aber auch eine gesunde Ernährung und Sport. Sich gesund zu ernähren bedeutet in erster Linie, sich ausgewogen zu ernähren und auf Lebensmittel mit künstlichen Zusatzstoffen zu verzichten. Ausserdem sollte, wer Muskeln aufbauen möchte, immer etwas mehr essen, als der tägliche Kalorienbedarf zulässt. Aus dem „mehr“ an Kalorien kann der Körper Energie ziehen und bereits bestehende Pölsterchen in Muskeln verwandeln. Wer mehr isst, als er darf, sollte sich dann aber auch streng an die sportlichen Einlagen halten. Mindestens 3 Einheiten die Woche sollten trainiert werden.

Einnahme von Creatin

Creatin gibt es in verschiedenen Ausführungen, sowohl als Pulver, als auch als Kapseln. Als Faustformel gilt, dass täglich 3-5 g Creatin über die Nahrung oder Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden sollten. Dabei wirkt Creatin aber nicht sofort.

Ab wann die Wirkung von Creatin eintritt

Creatin braucht eine bestimmte Zeit, bis sich seine Wirkung entfaltet. Gemeinhin wird diese auch als Ladezeit, wahlweise Ladeprotokoll bezeichnet und zwei verschiedene Ladezeiten voneinander unterschieden: das Fast Load und das Slow Load.

Fast Load

Um die Muskeln möglichst schnell mit Creatin für das Training zu versorgen, ist die Fast Load-Variante eine Option. Bei dieser werden Mengen von 0,3 g pro kg Körpergewicht über den Tag verteilt in 4-5 Einzelportionen eingenommen und das über einen Zeitraum von 5 Tagen. Nach diesen 5 Tagen tritt die sogenannte Erhaltungsphase ein. In dieser Zeit, die 4-12 Wochen andauert, werden täglich 3-5 g Creatin eingenommen. In der sich anschliessenden Absetzphase, die mindestens 4 Wochen dauert, wird gar kein Creatin eingenommen.

Slow Load

Die Slow Load-Variante unterscheidet sich von der Fast Load-Version nur in Teilen. So dauert die Ladephase statt 5 Tagen 4 Wochen und in dieser Zeit wird nur geringfügig mehr Creatin eingenommen als bei der Fast Load-Version. Bei beiden Phasen ist die Wirkung von Creatin schon nach kurzer Anwendungsdauer deutlich spürbar.

Wann sollte Creatin eingenommen werden?

Was bei der Einnahme von Proteinshakes eine nicht unwesentliche Rolle spielt, ist auch bei der Zuführung von Creatin zu beachten. Optimal ist dabei die Aufnahme von Creatin entweder direkt nach dem Aufwachen oder aber unmittelbar vor dem Training.

Wie Creatin einnehmen?

Die Einnahme-Menge ist also geklärt, doch wie und wann sollte das Supplement eingenommen werden? Sicher dazu ist, dass Creatin, ob nun in Pulver- oder in Kapselform, am besten zusammen mit Fruchtsäften eingenommen werden sollte, damit die Wirkstoffe schneller in die Muskelfasern, in denen sie gebraucht werden, transportiert werden können. Denkbar wären dafür etwa Trauben- oder Apfelsaft. Mit Ausnahme von Alkohol und Koffein, die die Wirkung von Creatin mindern, sollte generell viel getrunken werden, damit sich keine Nebenwirkungen einstellen.

Nebenwirkungen von Creatin

Für Creatin gilt: Viel hilft nicht unbedingt auch viel. Insbesondere dann, wenn deutlich mehr Creatin als oben beschrieben zugeführt wird, können sich unschöne Nebenwirkungen wie Durchfall und Bauchschmerzen einstellen. Auch eine Gewichtszunahme ist durch die Einnahme von Creatin absehbar. Das liegt in erster Linie daran, dass sich durch den Verzehr von Creatin Wassereinlagerungen bilden. Diese sorgen auf der einen Seite für ein muskulöser wirkendes Äusseres, machen sich aber auch auf der Waage bemerkbar. Unbedenklich sind sie dennoch.

Ausserdem steigt mit der Zufuhr von Creatin der Creatin-Gehalt im Blut. Bei ärztlichen Untersuchungen ist ein erhöhter Creatin-Gehalt im Blut Anzeichen für eine eingeschränkte Nierenfunktion. Tatsächlich handelt es sich dabei aber nicht um eine Nierenstörung. Der behandelnde Arzt sollte deshalb vor der Untersuchung über den Umstand der Creatin-Einnahme in Kenntnis gesetzt werden.

Schlussbemerkung

Abschliessend lässt sich festhalten, dass viele Studien die positive Wirkung von Creatin bereits bestätigt haben. Es wirkt unterstützend beim Muskelaufbau, steigert die körperliche Leistungsfähigkeit und trägt somit für schnellere Ergebnisse Sorge. Der durchschnittliche Tagesbedarf an Creatin liegt bei 3-5 g, darüber hinaus sollte das Supplement nicht eingenommen werden. Die Zufuhr geschieht idealerweise mit einem Fruchtsaft; Alkohol und Koffein vermindern die Wirkung.

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